Dein Image am Arbeitsplatz6 min read

Wie willst du im Job gesehen werden? Wenn du mit anderen Menschen zusammenarbeitest, dann ist es ganz natürlich, dass jeder etwas von sich preisgibt. Man steht vielleicht zusammen in der Teeküche und plaudert über die Familie oder das Wochenende. Man zeigt sich als Person. So weit so gut. 

Denn schließlich ist es wichtig und nützlich, etwas von sich preiszugeben. Sonst könnte man einander ja nicht einschätzen – was aber Voraussetzung ist, um Hand in Hand miteinander arbeiten zu können. Du darfst als Person deshalb nicht völlig hinter deiner Funktion verschwinden. Schließlich arbeiten Menschen miteinander und nicht Funktionen. 

Wenn andere dich einschätzen können, entstehen Verlässlichkeit und Vertrauen. Man weiß, was man von dir zu erwarten hat. Das erzeugt ein Gefühl von Sicherheit bei den Menschen in deiner Umgebung. Sie lassen sich bei der Arbeit bereitwilliger auf dich ein. 

Und natürlich tut es zuweilen auch einfach gut, sich den Kollegen mitteilen zu können. Wenn du beispielsweise gerade auf dem Weg zur Arbeit einen kleinen Autounfall hattest und dein Adrenalinspiegel hoch ist, dann kann es sehr wohltuend sein, den Kollegen davon zu erzählen und sich bei ihnen ein bisschen Mitgefühl und Trost abzuholen. 

In manchen Teams entsteht mit der Zeit ein starkes Gemeinschaftsgefühl. Das tut der Seele gut und man fühlt sich in solch einem Team aufgehoben.

Nun sind deine Kollegen, Mitarbeiter oder Vorgesetzten aber natürlich nicht deine Busenfreunde. Der Grund, warum ihr überhaupt jeden Tag zusammenkommt, ist das Geschäft. Darum wäre es nicht klug, würdest du deine Kollegen wie deine besten Freunde behandeln. Du kannst nicht dasselbe Maß an Vertraulichkeit und Nähe erwarten. 

Aber wie weit soll das Persönliche gehen? Gute Zusammenarbeit braucht zwar eine persönliche Ebene, aber die Offenheit muss Grenzen haben. Welche sind das?

Wähle aus, welche Facetten du von dir zeigen willst!

Offenheit muss selektiv sein

Ich rate dir sehr dazu, genau zu überlegen, wie du dich darstellst. Was du von dir zeigst und was du lieber für dich behältst. Die entscheidende Frage lautet: „Wie möchte ich gesehen werden?“ Woran sollen die anderen denken, wenn sie deinen Namen hören? Welchen Teil von dir willst du zeigen und was behältst du besser für dich? 

Überlege dir das gut! Und dann erzählst du nur solche Geschichten, die zu dem gewählten Image passen. 

Du willst als dynamisch wahrgenommen werden? Dann berichte von deinen sportlichen Aktivitäten am Wochenende und behalte die Sache mit der Chipstüte auf dem Sofa mal besser für dich. 

Du willst als kollegial wahrgenommen werden? Dann zeige dich ganz offen kollegial und ziehe niemals über einen Kollegen her. 

Du willst als unkompliziert gelten, als jemand, der mit jedem zurechtkommt? Dann verkneife dir jede politische oder andere weltanschauliche Äußerung, denn so etwas polarisiert ganz schnell. 

Dein Drehbuch

Es ist ein bisschen so, als würdest du ein Drehbuch schreiben: Was für eine Person willst du am Arbeitsplatz sein? 

Du brauchst ein Drehbuch für die Person, die du auf die Bühne bringen willst.

Wichtig ist, dass du dich nicht verbiegst, verleugnest und verstellst. Es geht lediglich darum, dass du genau die Seiten von dir auf die Bühne bringst, die du zeigen willst. Du bist sozusagen echt in deiner Rolle. 

Welche Aspekte deiner Persönlichkeit werden dir am Arbeitsplatz von Vorteil sein? Was sollen die anderen von dir sehen? Welches Bild willst du abgeben, weil es dir in irgendeiner Form nützlich sein könnte? 

Wie gesagt, du bringst nur Teile deiner Persönlichkeit auf die Bühne, die echt und wahrhaftig sind. Aber du selektierst, du zeigst den anderen nicht alles. Du entwirfst ein Rollenmodell dieser Person, die du den anderen präsentieren willst. 

Äußerlichkeiten sind wichtig fürs Image

Was hilft dir, diese Person auf die Bühne zu bringen? 

Wie ist diese Person zum Beispiel gekleidet? Welche Farben trägt sie? Farben sind durchaus wichtig, oder kannst du dir Polizeiuniformen in Rosa vorstellen? 

Farben sind wichtig für dein Image!

Und dann überlegst du weiter: Welche Geschichten wird diese Person am Arbeitsplatz über sich erzählen? Wie verhält sie sich in Meetings? Ist sie eher passiv, ist sie aktiv, ist sie ein Rebell, ein Kritiker oder ein Impulsgeber, vielleicht ein Mahner und Moralist? 

Und wie verhält sie sich im Team? Welche Stimmung verbreitet sie? 

Was für eine Arbeitsqualität liefert sie ab? Durchschnittlich? Überdurchschnittlich? Nicht ganz unwichtig ist auch die Frage, mit welchen Dingen sie sich umgibt. Stehen persönliche Gegenstände auf dem Schreibtisch? Vielleicht ein Familienfoto oder ein kleiner Pokal, der bei irgendeiner Gelegenheit gewonnen wurde? Vielleicht ein Modellauto? 

Und was für einen Stil hat die Person, die du darstellen willst? Steht da eine Wasserflasche aus Plastik auf dem Schreibtisch oder vielleicht eine mit Wasser gefüllte Glaskaraffe? Schreibt die Person mit einem Plastikkugelschreiber, der mal ein Werbegeschenk war und einen entsprechenden Aufdruck trägt oder mit einem edleren Schreibgerät? Usw. 

Alles, jede Kleinigkeit, trägt zu dem Bild bei, dass die anderen sich von dir machen. Und du kannst selbst bestimmen, was die anderen in dir sehen sollen. 

Alles klar?

Eine gute Inszenierung setzt Selbstklärung voraus: Erst überlegst du dir ganz genau, wie andere dich wahrnehmen sollen. Welche Facetten deiner Persönlichkeit willst du im Job auf die Bühne bringen? Das wird ganz davon abhängen, welche Ziele du verfolgst. Je ehrgeiziger deine beruflichen Ziele sind, desto sorgfältiger solltest du deine Rolle wählen.

Welche Facetten deiner Persönlichkeit nutzen deiner Kariere?

Im nächsten Schritt überlegst du dir, wie du das am geschicktesten anstellst. Was brauchst du, damit andere dich genau so wahrnehmen, wie du gesehen werden möchtest?

Du brauchst also in doppelter Hinsicht Klarheit. Fehlt dir diese Klarheit, kannst du nicht strategisch vorgehen. Es wird schwerer, berufliche Ziele zu erreichen. Du hast keine klare Linie in deiner Außenwirkung. Möglicherweise nehmen die anderen dich sogar als launisch wahr. Das wäre fatal.

Du musst dir also die nötige Klarheit verschaffen. Klare Ziele, klare Strategien. Wenn dir das schwerfällt, kann ich dich gerne dabei unterstützen. Schreib mir eine eine Nachricht: post@winners-lodge.de

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