Willst du beliebt sein?6 min read

Die französische Psychoanalytikerin Corinne Maier hat in einem ihrer Bücher geschrieben: „Es ist eine Illusion zu glauben, man würde um seiner selbst willen geliebt, für das, was man ist…“

Das ist nun wirklich ein starker Satz, eine ziemlich heftige Aussage. Und sehr, sehr desillusionierend. Schließlich sehnt sich doch jeder von uns danach, dass man ihn um seiner selbst willen liebt. Wir wünschen uns, dass uns jemand rundum gut findet. Dass man uns einzig aus dem Grund liebt, dass wir sind, wie wir sind.

Der andere sieht in dir, was er will – nicht, was du bist

Aber so ist es leider nicht. Du wirst geliebt und geschätzt für das, was die anderen in dir sehen. Und das kannst du nicht beliebig beeinflussen.

Vielleicht lehnt dich jemand ab, weil du ihn rein äußerlich an eine Person erinnerst, von der er mal sehr verletzt wurde. Vielleicht findet dich jemand ganz toll, weil du genau das verkörperst, was er selbst sein möchte. Das sind Kriterien, auf die du keinen Einfluss hast.

Es gibt keine objektive Wahrnehmung

Trotzdem sehnst du dich danach, bestätigt und geschätzt, gemocht und angenommen zu werden. Und natürlich kannst du etwas tun, damit das mit einiger Wahrscheinlichkeit passiert. Aber beliebig steuern lässt sich das nicht.

Ich möchte es noch einmal betonen: Es kommt letzten Endes darauf an, was der andere in dir sieht. Es ist normal, dass dein Gegenüber bestimmte Dinge gar nicht an dir wahrnehmen kann, weil er keine Augen dafür hat und blind dafür ist. Anderes wiederum sieht er deutlich. Und das hat viel mit Projektion zu tun. Manch einer wird in dir sogar Dinge sehen, die gar nicht da sind – und sie werden dir Dinge ganz besonders übel nehmen, die sie bei sich selbst hassen. Du wirst niemals objektiv beurteilt werden.

Du kannst deine Beliebtheit beeinflussen

Wenn du aber möchtest, dass eine Person dich mag, dann kannst du gezielt etwas dafür tun. Es gibt keine Garantie, dass das funktioniert, aber die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch. Manchmal ist es einfach zweckmäßig, gemocht zu werden, z.B. wenn du tagein tagaus mit einer bestimmten Person zusammenarbeitest. 

Da gibt es eine ganz einfache Regel: Man wird dich mögen, wenn du Bedürfnisse befriedigst. Um es mal ganz hart zu sagen: Wenn du für maximale Befriedigung sorgst bei minimalem Aufwand. Wenn du also anderen etwas gibst, ohne dass die anderen sich dafür groß anstrengen müssen.

Man mag dich für das, was du zu geben hast

Und natürlich meine ich damit nicht, dass du dich einschleimen oder dich aufreiben sollst für andere. Wenn ich vom Geben spreche, meine ich damit auch nicht unbedingt etwas Materielles. Obwohl das auch mal sehr nützlich sein kann, um sich beliebt zu machen.

Aber ich denke in diesem Zusammenhang mehr an die immateriellen Bedürfnisse. Andere sehnen sich z.B. nach jemandem, der zuverlässig ist oder der sie ermutigt oder mal tröstet. Der Schlüssel liegt darin, dass du einen scharfen Blick entwickelst für das, was dein Gegenüber gerade nötig hat und dem anderen genau das gibst.

Dafür wirst du gemocht und vielleicht sogar geliebt werden. Aber nicht für deine Persönlichkeit. Die findet vor allem derjenige gut, der dieselben Werte wie du hat. Und im Grunde gilt die Zuneigung, die er dann für dich empfindet, vor allem ihm selbst. Er liebt dich dafür, dass er sich in dir spiegeln kann. 

Was bedeutet das für dich?

Was sollte aus all dem für dich folgen? Welche Schlüsse kannst du für dich daraus ziehen?

Erstens rate ich dir: Nimm das Urteil der anderen nicht so wichtig. Es hat mehr mit IHNEN zu tun als mit DIR. Die anderen können in ihrem Urteil weder objektiv noch fair sein. Also mach dich von ihrem Urteil nicht abhängig. Nimm es nicht so schwer, wenn dich jemand nicht mag und heb nicht gleich ab, wenn dich jemand toll findet. Wie gesagt, das hat etwas mit deinem Gegenüber zu tun und weniger mit dir selbst. 

Mache dich möglichst frei vom Urteil der anderen

Und zweitens sei dir bewusst, dass das Wichtigste ist, wie du dich selbst beurteilst. Denn schließlich musst du 24 Stunden am Tag mit dir zurechtkommen. Entscheidend ist also, dass du dich selbst magst und liebevoll mit dir umgehen kannst.

Dass du deine eigene Gesellschaft genießen kannst. Dass du geduldig und nachsichtig mit dir bist. Und dann hältst du es auch ganz gut aus, wenn jemand anderes dich nicht mag. Und du kannst dich zwar über Bestätigung, Freundschaft, Liebe etc. freuen, aber du bist weniger abhängig davon.

Wie abhängig bist du vom Urteil deiner Umgebung?

Fühlst du dich abhängig vom Urteil der anderen? Geht es dir gut, wenn du bestätigt und schlecht, wenn du kritisiert wirst? Bemühst du dich gar zu sehr darum, anerkannt und beliebt zu sein?

Da befindest du dich in guter Gesellschaft. Trotzdem: Es wäre besser für deinen inneren Frieden, wenn du weniger vom Urteil der anderen beeinflusst würdest.

Mache dich unabhängig! Stärke dein Selbstwertgefühl und dein Selbstvertrauen! Dann bist du weniger auf die gute Meinung und die Zustimmung der Menschen um dich herum angewiesen.

Ich kann dir dabei helfen, das zu schaffen. Mach einfach mal unverbindlich einen Termin:

Jetzt teilen:

Hinterlassen Sie einen Kommentar