So überzeugst du online8 min read

Die Corona-Pandemie hat die Welt dauerhaft auf vielerlei Weise verändert. Und eine der Neuheiten betrifft die Online-Präsenz. Worauf kommt es bei digitalen Treffen an? Man trifft sich ja nun viel häufiger vor dem Computer sitzend, nutzt Plattformen wie Zoom, Google Meet und andere. Auf YouTube gibt es sogar Videos, wo ältere Menschen – die mitunter weit davon entfernt sind, technikaffin zu sein – gezeigt bekommen, wie Zoommeetings funktionieren. 

Ich kenne Menschen, die fangen an zu stöhnen, wenn sie nur das Wort „online“ hören. Sie schwören auf Präsenzveranstaltungen und nehmen nur widerwillig an digitalen Meetings teil. Andere sind ausgesprochen dankbar für die Möglichkeit, sich online zu treffen und miteinander zu sprechen. 

Was ist besser? Online Meetings oder Präsenzveranstaltungen?

Als souveräner Mensch wirst du wählen, welche Variante des Zusammenkommens jeweils am besten geeignet ist. Aber keinesfalls wirst du Online-Meetings rigoros hassen. Du weißt, dass diese Variante deine Wahlmöglichkeiten vergrößert. Das ist immer ein Gewinn. Und du wirst auch nicht unlustig und angewidert vor der Kamera sitzen, solltest du gezwungen sein, gegen deine Überzeugung einem digitalen Event beizuwohnen. Sondern du nutzt selbstverständlich die Möglichkeiten – so gut es geht – zu deinem eigenen Vorteil.

Die Vorteile

Wie alles im Leben haben auch Online-Treffen Vor- und Nachteile, das versteht sich von selbst. Zu den Vorteilen gehört natürlich das unkomplizierte Zusammenkommen. Man spart Zeit und oft auch Reisekosten. Es geht schnell und kann auch mal ohne lange Vorbereitung spontan passieren.

Die Herausforderungen

Andererseits sieht man meist nur den Kopf und Teile des Oberkörpers seiner Gesprächspartner. Da können nicht alle körpersprachlichen Signale wahrgenommen und entschlüsselt werden. Das erschwert das gegenseitige Verständnis. Man bekommt möglicherweise nicht gleich das richtige Gefühl für sein Gegenüber.

Erschwerend kommen dann auch noch die vielen technischen Probleme hinzu. Gerade heute früh hatte ich ein großes Meeting mit 37 Teilnehmern und mehrere von uns hatten zwischendurch immer wieder Verbindungsprobleme.

Etliche waren miserabel ausgeleuchtet, mehrere verfügten über kein anständiges Mikrophon, etliche hatten Probleme mit der Stummschaltung, die noch aktiviert war, als sie sprechen wollten.

Fast die Hälfte machte einen sehr unvorteilhaften Eindruck, weil sie entweder nur irgendwo am unteren Bildrand zu erkennen waren oder man ihnen die ganze Zeit auf den Scheitel geblickt hat.

Viele denken auch, sie bräuchten ein Hintergrundbild, damit man nicht in den Raum sehen kann, in dem sie sich befinden. Dagegen lässt sich nicht grundsätzlich etwas sagen, aber faktisch ist die Technik nicht ausgereift. Wer sich vor einem Hintergrundbild beim Sprechen bewegt, dem fehlen oftmals plötzlich Teile des Körpers. Du kennst den Effekt wahrscheinlich. Das gibt einen ganz skurrilen Eindruck. Ich ertappe mich dabei, dass ich dem Sprecher dann nur noch mit halbem Ohr zuhöre, weil ich gebannt darauf warte, dass auch die fehlenden Körperteile wieder ins Bild kommen.

Das sind alles Faktoren, die deine Wirkkraft beeinträchtigen. So machst du keinen starken Eindruck. Darum wäre es wirklich klug, ein paar Kleinigkeiten zu beachten. Da ist kein großer Aufwand notwendig, damit du überzeugender rüberkommst.

Worauf solltest du achten?

Im Vorfeld lohnen sich ein paar Überlegungen zur Technik:

Zunächst mal sollte die Internetverbindung so stabil wie möglich sein. Hast du genug Bandbreite? Falls nicht, solltest du vielleicht deinen Vertrag bei deinem Provider ändern und dir die nötige Bandbreite einkaufen. Es lohnt sich! Sitzt du vielleicht zu weit vom Router entfernt? Na, dann installiere halt einen Repeater! Das ist alles nicht übermäßig teuer und recht schnell erledigt. 

Sorge für eine stabile Verbindung!

Weiterhin sollten Bild und Ton natürlich gut sein. Manche Menschen scheinen uralte Computer mit einem grottenschlechten Mikro zu nutzen. Wenn aber deine Stimme derart verzerrt wird, nimmt dir das viel von deiner Überzeugungskraft. Es gibt viele sehr gute externe Mikrofone, die du stattdessen nutzen kannst. Auch das ist keine gigantische Anschaffung.

Es wäre auch zu überlegen, ob du nicht einen Konferenzlautsprecher nutzen willst. Das sind sehr nützliche kleine Geräte, mit der du das Rauschen herausfiltern kannst, sodass die Stimme glatt und sauber klingt.

Es gibt Konferenzlautsprecher in vielen Ausführungen, man kann locker mal mehrere 100 Euro dafür hinblättern. Aber auch weniger teure Geräte bringen eine respektable Leistung. Ich verlinke dir weiter unten mal einen sehr günstigen Konferenzlautsprecher, der trotz seines bescheidenen Preises viele gute Bewertungen erhalten hat.

Wenn dann schließlich mit der Technik alles okay ist, hast du schon mal die Basis geschaffen für eine erfolgreiche digitale Besprechung. 

Wie willst du dich zeigen?

Als nächstes kannst du dir überlegen, was deine Gesprächspartner zu sehen bekommen sollen.

Was sieht man vom Raum?

Was soll von dem Raum erkennbar sein, in dem du sitzt?

Ich selbst bin beispielsweise Autorin und habe im Hintergrund ein großes Bücherregal stehen. Das passt zusammen. Was soll man bei dir sehen? Und sieht es ordentlich aus? Oder erkennt man vielleicht schmutzige Teller mit Essensresten im Hintergrund, chaotische Stapel Papier oder irgendwelches Hobby-Equipment, wie beispielsweise deine Nähmaschine (falls du von zu Hause aus an der Konferenz teilnimmst)?

Überlege dir gut, wie diese Dinge dein Image beeinflussen. Welches Image willst du haben und mit welchen Requisiten kannst du es unterstreichen? Am einfachsten ist es vielleicht, vor einer neutralen Wand zu sitzen. Da gibt es weniger Ablenkungen, die den Blick des Betrachters auf sich ziehen könnten. Du bist dann als Person ganz klar im Fokus und nichts lenkt von dir ab.

Wie bist du gekleidet?

Auch die Frage, wie du gekleidet bist, ist in diesem Zusammenhang wichtig. Im Businessbereich solltest du selbstverständlich auch businessmäßig gekleidet sein, selbst wenn du in der heimischen Küche sitzt. Es ist ein wichtiger Teil deiner Professionalität. Lasse dich auf gar keinen Fall gehen, nur weil du vielleicht im Homeoffice bist!

Wie steht es mit der Beleuchtung?

Vergiss auch nicht, auf die Ausleuchtung zu achten. Dein Gesicht muss gut erkennbar sein, du darfst nicht im Dunklen nur noch schemenhaft sichtbar sein. Denn für eine gute Verständigung sollten die anderen z.B. deine Mimik deutlich wahrnehmen können.

Ich mache es manchmal so, dass ich selbst sehr gut ausgeleuchtet bin, aber der Hintergrund eher dunkel ist. Das gibt meinem Gesicht sehr viel Strahlkraft.

Um mein Gesicht gut zu beleuchten, nutze ich für gewöhnlich eine Ringleuchte, manchmal sogar zwei, die ich rechts und links von mir positioniere. Ob ein oder zwei hängt von den Lichtverhältnissen ab. Ringleuchten sind nicht teuer. Ich verlinke dir weiter unten mal die Leuchten, die ich selbst regelmäßig nutze. Du hast sicher mehrere Möglichkeiten, die Beleuchtung günstig zu gestalten.

Da ich aus beruflichen Gründen öfters Videos aufnehme – z. B. wenn ich Online-Kurse gestalte – habe ich sogar Softboxen bei mir stehen. Die machen noch ein schöneres Licht als die Ringleuchten. Und da spiegelt sich auch nichts in den Brillengläsern. Aber im Normalfall sollte die Ringleuchte ausreichen.

Wie gut sehen die anderen dein Gesicht?

Und überprüfe zwischendurch auch immer mal wieder, ob der Bildausschnitt stimmt. Was sehen die anderen von dir? Sitz nicht zu weit von der Kamera entfernt, aber auch nicht so nah, dass man jede Hautpore oder jedes Nasenhaar erkennt. Das Bild, das du von dir lieferst, sollte natürlich vorteilhaft sein. Einfach deshalb, weil es zu deiner Wirk- und Überzeugungskraft beiträgt.

Liefere hochwertige Beiträge!

Es versteht sich von selbst, dass du inhaltlich sehr gut vorbereitet sein solltest. Bei Meetings, die online stattfinden, ist es sehr wichtig, niemanden zu langweilen. Denn online schalten die anderen mental besonders schnell ab.

Also sorge für eine lebendige Vortragsweise. Eine deutliche Mimik, die passenden Kopfbewegungen und auch die Gestik verleihen dem Gesprochenen mehr Ausdrucksstärke.

Zudem rate ich dir, auch mal eine gute Metapher oder einen kleinen Scherz einzuflechten. Das lockert auf und hilft deinen Zuhörern, aufmerksam zu bleiben. Auf diese Weise wird dein digitaler Auftritt sehr wahrscheinlich ein Erfolg.

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